LEHMZIEGELREGAL – aus alt mach neu
Entwurf und Ausführung: Elena Thöni, Alexandra Torggler, Birgit Rieder
Projektkoordination: Ao. Univ. Prof. DI Dr. Andrea Rieger-Jandl, DI Christoph Lachberger
Projektform: Design and Build
Projektpartner: Carla, Caritas Mittersteig
Projektfinanzierung: TU Wien
Dauer: März-Juni 2023
Das Lehmziegelregal wurde vor dem Café CARLA Mittersteig ausgestellt. Das Café ist verbunden mit dem größten innerstädtischen Second-Hand Laden, der von der Caritas betrieben wird. Intention des Projektes war es, die Kreislauffähigkeit des Materials Lehm durch die interaktive Installation „Aus Alt mach Neu“ erlebbar zu machen. Die Installation soll dabei die Kreislauffähigkeit des Materials Lehm veranschaulichen.
Verwendet wurden dafür Lehmziegel, die von einem historischen Streckhof in Niederösterreich stammen. Ziel ist es, das Bewusstsein der BesucherInnen weg von der momentanen Bauindustrie und zurück zu historischen Techniken und Wissen zu führen. Bau, Nutzung, Abriss – dies ist der herkömmliche Lebenszyklus eines Gebäudes heutzutage. Lehmbaustoffe können jedoch, aufgrund ihrer Materialeigenschaften, wieder zu neuen Baustoffen verarbeitet oder ohne Probleme in die Natur zurückgeführt werden. Durch eine Installation, bei der die BesucherInnen selbst aktiv werden, soll dieser sich fortsetzende Lebenszyklus und die damit verbundene unendliche Wiederverwendbarkeit, als auch die Haptik und Plastizität des Materials vermittelt werden. Eine dreiteilige Konstellation aus historischen sowie neuen, transformierten Lehmziegeln soll die Wiederverwertung, Transformation und Vergänglichkeit des Materials veranschaulichen. Das Mauerwerk des 1,3 m hohen Regals zeichnet sich durch einen abwechselnden Verband aus längs-, und querorientierten Ziegeln aus. Nur die längsorientierten Lehmziegel werden vermörtelt. So wird den BesucherInnen ermöglicht, die querliegenden, historischen Lehmziegel herauszuziehen und durch einen transformierten Lehmziegel zu ersetzen. Als Witterungsschutz wird das Mauerwerk in einen Holzrahmen gesetzt, der als Entwurfsgrundlage der anderen Objekte dient. Haben die BesucherInnen den alten Lehmziegel durch einen neuen Lehmziegel ausgetauscht, ist es an der Zeit den historischen Lehmziegel zu verstauen. Die BesucherInnen werden aufgefordert den entnommenen Ziegel in einen Holztrog zu legen, der gegenüber der Wand platziert ist. Hier ist der Lehmziegel der Witterung ausgesetzt und wird nach und nach zu neuem Material. Der wiedergewonnene Lehm kann für ein neues Projekt verwendet werden. Der Kreislauf beginnt von neu.
Text: Elena Thöni, Alexandra Torggler, Birgit Rieder
Fotos: Andrea Rieger-Jandl
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